Da jede Slicer-Software seine speziellen Besonderheiten hat, werde ich auch hier, auf die allgemeinen Slicer-Tricks eingehen. Diese kannst du auf allen bekannten Slicer-Programmen anwenden. Ich zeige dir hier, wie du mit kleinen Veränderungen an den Parametern, dein gedrucktes Objekt optimieren und das Beste aus ihnen herausholen kannst.


1.Verwendung der Experteneinstellungen

Was ich dir auf alle Fälle raten würde, sich mit den Experteneinstellungen der verschiedenen Slicer-Programmen auseinander zusetzten. Auch wenn die ganzen verschiedenen Parameter am Anfang ein wenig abschreckend wirken, kannst du mit diesen dein Druck viel genauer abstimmen. Übe ein wenig, drucke Testmodelle und schau dir die Veränderungen an. Du wirst nach kurzer Zeit feststellen, dass es komplizierter aussieht, als es am Ende ist, da auch oftmals hilfreiche Erklärungen bei den Slicer-Programmen zu finden sind.


2.Vorschau des Druckes

Ein wirklich sehr hilfreiches Werkzeug bei den Slicer-Programmen sind, die sogenannten Ansichtsoptionen. Hier kannst du zum Beispiel dein Modell in den Druckbaren Ebenen anzeigen lassen, und so dein Werkstück Schicht für Schicht anschauen. Diese Ansicht wird natürlich nicht genau sagen, ob der 3D-Druck funktioniert, aber es wird dir die Chance geben, zu sehen, ob du irgendwelche offensichtlichen Fehler gemacht hast bzw. ob es irgendwelche Probleme mit dem Slicing-Prozess gab.

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(Bild:Hier kannst du sehr gut erkennen, wie dein Modell aufgebaut wird und welche Strukturen dein 3D-Drucker drucken möchte.)

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3.Verschiedene Druckprofile anlegen

3D-Druck ist nicht gleich 3D-Druck. Wenn du schon eigenen Erfahrungen sammeln konntest, wirst du ja selber festgestellt haben, dass man die Slicing-Einstellungen auf das jeweilige Modell anpassen muss. Auch wenn das vorherige Werkstück mit den Einstellungen einwandfrei funktioniert hat, muss das keine Garantie sein das beim nächsten auch wieder so ist. Lege dir verschiedene Druckprofile an, damit du von deinen gewonnenen Erfahrungen profitieren kannst. Diese Profile sollten zum Beispiel nach Material, Qualität oder Größe deiner gedruckten Modelle sortiert werden. Das kann dir bei zukünftigen Druckprojekt extrem hilfreich sein und man kann einige Fehldrucke vermeiden.

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(Bild: Eigene Druckprofile)

4.Heizbetttemperatur gering halten

Durch die Wärme, die das Druckbett ausstrahlt, ist die Haftung der Werkstücke verbessert. Auch der Verzug wird minimiert, jedoch kann übermäßige Hitze neue Probleme verursachen. Hier trifft also das Sprichwort „Weniger ist mehr“ zu. Versuche die Betttemperatur so niedrig wie möglich zu halten, sodass es zu keiner Verformung der unteren Schicht kommt. Solltest du die Temperatur zu hoch eingestellt haben kannst du eine Art „Höhle“ unter der ersten Schicht feststellen. Du musst hier ein gesundes Mittelmaß finden zwischen guter Haftung und keiner Deformierung des Bodens. Die Heizbetttemperatur steht aber meistens auf dein Filament spulen der Hersteller.

5.Die Schichtstärke dem Modell anpassen

Normaler weiße, sagt man, je kleiner die Schichtstärke umso besser die Qualität des Modells. Doch das trifft nicht immer zu und der Komplexität des 3D-Druckes wird diese Aussage nicht immer gerecht. Zum Beispiel können kleinere 3D-Modelle, bei geringer Schichtstärke, schnell überhitzen und eine Deformierung des Modelles verursachen. Ein weiterer Nachteil bei dünnen Schichten ist das Kompensieren von Materialfehlern. In diesem speziellen Fall ist der Durchmesser des Filaments gemeint. Sollte, es dabei extrem Unterschiede geben, wirst du dies bei dünnen Schichten, eher sehen als bei größer gewählten. Der vielleicht am häufigsten auftretende Nachteil der dünnen Schicht ist das Überqueren von Hohlräumen. Da bei diesen Schichten, nur winzige Menge an Kunststoff extrudiert wird, kann dieser dünne Strang auch eher brechen. Das typische Fehlerbild für dieses Problem findest du hier.


6.Langsam Drucken

Natürlich wünscht sich jeder das seine Drucke qualitativ hochwertig sind, aber vor allem soll es schnell gehen. Doch das ist beim 3D-Druck nicht der richtige Ansatz. Lass den 3D-Drucker Zeit dein Modell Schicht für Schicht aufzubauen, sodass sich diese Schichten optimal miteinander verbinden. Umso höher die Druckgeschwindigkeit, desto schwieriger wird es für deinen 3D-Drucker die Konturpunkte einhalten zu können. Meine besten Erfahrungen konnte ich mit einer Druckgeschwindigkeit von 30mm/s bis 50mm/s machen. Des Weiteren solltest du auch auf die Bewegungsgeschwindigkeit achten. Wähle diese mit Bedacht, da sonst auch hier die Positionierung für den 3D-Drucker echt zum Problem werden kann. Hier nehme ich 80mm/s bis 120mm/s.


7.Wandstärke erhöhen

Ein ganz simpler Trick die Stabilität deines Modells zu erhöhen ist das Vergrößern der Wandstärke. Nicht nur, dass dein Modell stabiler ist, auch der Fehler des sogenannten "Ghosting" kannst du damit vermeiden. Dazu sei aber gesagt, dass mehr Material benötigt wird und das die Druckdauer sich erhöht.


8.Lage des Werkstückes optimieren

Versuche die Lage deines Werkstückes so auszurichten das es „leicht“ zu drucken ist. Das heißt, das du, wenn möglich, große Überhänge und Flächen, die frei im Raum sind, vermeidest. Auch zu bedenken ist, die erste Schicht eine große Kontaktfläche mit dem Druckbett besitzen sollte, da es das Fundament deines 3D-Drucks ist. Was bei der Ausrichtung auch mitzuerwähnen ist, dass die meisten 3D-Drucker eine viel höhere Auflösung in der Z-Richtung haben als in X und Y. Falls du also feine Details beim Druck realisieren möchtest, ist es besser das Werkstück in Z-Richtung auszurichten.

"Leichter zu Drucken"

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Vorteile:

  • Bessere Haftung(größere Auflagefläche)
  • Keine Stützstruktur notwendig

"Schwerer zu Drucken"

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9.Spare Material und Zeit

Genau hier ist der große Vorteil des 3D-Druckes. Du kannst dein 3D-Modell auch „hohl“ drucken, damit sparst du Material und Zeit. Natürlich musst du Abwegen für was du dein Modell verwenden möchtest und ob es später irgendwelche physischen Belastungen ausgesetzt ist. Jedoch, kannst du diese durch das erhöhen der Wandstärke eventuelle Stabilitätsprobleme leicht kompensieren. Dies ist eine gut und vergleichsweise einfache Methode Rohstoffe und Zeit zu sparen.

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(Bild: Werkstück ohne Füllung, dafür aber mit doppelter Wandstärke(0.8mm) --> Reduzierung der Druckzeit ca.50% )

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10.Verschiedene Slicer nutzen

Jeder Slicer hat seine „besonderen“ Funktionen und je nach deinem Modell, kann es wirklich den Unterschied ausmachen ob der 3D-Druck auf Anhieb funktioniert. Probiere ein wenig aus und habe keine Angst nicht die Original Software deines 3D-Druckers zu nehmen. Denn, die verschiedenen Softwares sind im Großen und Ganzen gleich aufgebaut und wenn du schon mit einer Erfahrung gesammelt hast, solltet das kein Problem für dich sein, mit einer anderen zu arbeiten.

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