Die vielseitige Anwendbarkeit des 3D-Druckes stellt uns vor die unterschiedlichsten Herausforderungen. Kunstgegenstände zum Beispiel oder andere optische Modelle müssen eine gute Flächenqualität aufweisen. Bei Funktionsbauteilen oder
Baugruppen liegt das Augenmerk eher auf der Maßhaltigkeit des 3D-Modells.
Um diese zu erreichen, muss die Mechanik deines 3D-Druckers einwandfrei funktionieren und die Parameter perfekt aufeinander abgestimmt sein.
Englische Bezeichnung:
Lost Dimensional Accuracy
Mögliche Problemlösungen:
Hardware:
1. Spannung der Zahnriemen prüfen
Im Laufe der Zeit verschleißen die Zahnriemen, was zur Folge hat, dass die
Zahnriemenspannung etwas nachlässt. Auch die Pulleys können locker werden. Deshalb
ist es ratsam, regelmäßig diese beiden Punkte zu kontrollieren.
2. Achsen reinigen und Ölen
Mit der Zeit können sich Ablagerungen auf den Achsstangen sammeln. Diese können die Bewegungsfreiheit des Druckkopfes beeinträchtigen. Nach dem Säubern der Stangen solltest du diese mit einem geeigneten Öl leicht benetzen. Damit förderst du die guten Gleiteigenschaften der Lagerbuchsen.
3. X-/ Y-Achsen ausrichten
Die Linearführungen des 3D-Druckers sind sehr hohen Belastungen ausgesetzt – und das oftmals nur in bestimmten Bereichen. Dies führt an diesen Stellen im Laufe der Zeit zu Verschleißerscheinungen.
Es ist deshalb wichtig, dass du in regelmäßigen Abständen deine Achsen kontrollierst und gegebenenfalls ausrichtest. Damit kannst du vielen Druckfehlern vorbeugen.
4. Druckbett nivellieren
Die erste Lage ist das Fundament deines Druckes. Auf dieser werden alle weiteren
Schichten aufgebaut. Sie hat deshalb eine enorme Bedeutung.
Der Abstand zwischen Düse und Druckbett muss unbedingt richtig sein. Ist er zu groß
oder zu klein gewählt, kann es zu einer Über- oder Unterextrusion kommen. Eine präzise
Nivellierung wirkt sich aktiv auf die Maßhaltigkeit aus und gibt deinem Modell eine gute
Haftung auf dem Druckbett.
Software:
5. Linienbreite reduzieren
Generell sollte die Linienbreite gleich mit der Breite der Düse sein. Eine kleine
Veränderung kann jedoch das Druckergebnis durchaus verbessern.
6. Drucktemperatur reduzieren
Wenn die Düsentemperatur zu hoch ist, wird das Material sehr stark aufgeheizt und die
Kapazität des Lüfters ist nicht ausreichend um das Filament vollständig abzukühlen. Es
läuft unkontrolliert nach, so dass an verschiedenen Stellen eine Überextrusion entstehen kann. Das hat großen Einfluss auf die Maßhaltigkeit deines Bauteils.
7. Schritteinstellungen prüfen
Potenziert sich dieser Fehler mit zunehmender Größe des Bauteiles, ist das ein Zeichen für eine fehlerhafte Schritt/mm Einstellung. Diese Einstellung kann man in der Firmware bzw. im Druckermenü korrigieren.
Konstruktion:
8. Schrumpfung beachten
Je nach verwendetem Material muss auch Schrumpfung im Modell mit einberechnet
werden. Dies erspart dir unschöne Überraschungen und diverse Nacharbeiten mit der Feile oder anderen Werkzeugen. Realisiere dies über das Slicer- oder CAD-Programm.
9. CAD-Datei prüfen
Gerade bei Baugruppen ist es besonders ärgerlich, wenn die Bauteile nicht
ineinanderpassen.
Tipp: Konstruiere Löcher und Bohrungen je nach Material immer etwas größer.
10. Polygonenanzahl erhöhen
Wenn du eine zu kleine Polygonen Anzahl beim Erstellen der STL.-Datei angibst, werden
die Kanten zu flach. Du erkennst es an den Rundungen. Gerade bei Kreisen kommt es
dadurch oftmals zu maßlichen Problemen.