Da beim FDM-Druckverfahren Schicht für Schicht aufgebaut wird, entstehen Spannungen zwischen den einzelnen Schichten. Durch Zugkräfte wird das Werkstück gekrümmt. Diese Verwerfungen entstehen aufgrund der unterschiedlichen
Temperaturen zwischen dem frisch geschmolzenen Filament und den darunter liegenden Schichten. Für ein gutes Druckergebnis müssen diese Unterschiede möglichst klein gehalten werden.

Englische Bezeichnung:

Warping

Mögliche Problemlösungen:

Hardware:

1. Druckbett nivellieren

Eine falsche Kalibrierung kann zu einer Materialverwerfung führen. Unterschiedliche
Abstände zwischen Düse und Druckbett führen in der Regel zu Haftungsproblemen.
Folglich ziehen sich die Außenkanten nach oben.

2. Druckbett reinigen

Ein sauberes und fettfreies Druckbett beugt vielen Druckfehlern vor.

3. Beheizbares Druckbett verwenden

Wenn du die Möglichkeit hast, dann verwende ein beheizbares Druckbett, somit
verringerst du die Spannungen, die beim Drucken entstehen.

4. Beheizbaren Druckraum nutzen

Gerade bei Materialien, die eine hohe Schmelztemperatur benötigen, ist es ratsam mit
einem beheizbaren Druckraum zu arbeiten. Eine gleichbleibende Umgebungstemperatur
hat positiven Einfluss auf die Druckqualität.

5. Haftmittel verwenden

Um dieses „Warping“ der verschiedenen Materialien zu verhindern, können diverse Haftmittel auf dem Druckbett aufgetragen werden. Hier findest du einen Artikel zur generellen Verbesserung der Haftung deines 3D-Druckes.

6. Dauerdruckplatte verwenden

Die Anfangsgeneration der 3D-Drucker war meist mit einer Glasplatte bestückt.
Mittlerweile gibt es schon 3D-Drucker, die mit einer Dauerdruckplatte ausgestattet sind.
Durch bessere Haftungseigenschaften dieser Platten entstehen seltener
Haftungsproblemen.

7. Große Temperaturschwankungen vermeiden

Große Temperaturschwankungen müssen immer vermieden werden.

Software:

8.Druckbetthaftung aktivieren

Durch die Aktivierung der Druckplattenhaftung (Skirt, Brim), wird die Haftungsfläche
vergrößert. So bekommt dein Druck einen besseren Halt auf dem Druckbett.

9. Füllung verringern

Je größer die Füllung, desto höher ist die Spannung im Inneren des Druckobjektes.
Mit einiger Erfahrung findest du einen guten Mittelweg, um bei möglichst geringer Füllung immer die Stabilität deines Modells zu gewährleisten.

10. Schichtstärke reduzieren

Schnelle Fertigstellung ist beim 3D-Druck meist der falsche Ansatz. Eine zu hoch
gewählten Schichtstärke setzt beim Abkühlen enorme Kräfte frei, welche Warping
sehr begünstigen. Es ist deshalb besser, mit Schichtstärken von 0.05 - 0.25 mm bei
einer Düsenbreite von 0,40 mm zu arbeiten. Achte darauf, dass Düsendurchmesser
und Schichtstärke immer in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen.

11. Füllmuster ändern

Je nach Modell kann die Form des Füllmusters eine wichtige Rolle spielen. Eine stabile
Wabenstruktur beispielsweise kann das Schrumpfen bei größeren Bauteilen minimieren.

Konstruktion:

12. Konstruktionsdaten überarbeiten

Besonders bei langen Werkstücken können diese Krümmungen entstehen. Baut man beim Erstellen der Modelle kleine Schlitze oder Aussparungen ein, kann man sowohl den
Verwerfungen als auch Spannungen entgegenwirken.

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